GCJZ-Logo

Jenny-Heymann-Preisverleihung 2023

Wir gratulieren! Die Gewinner des diesjährigen Jenny-Heymann-Preises stehen fest. Die Jury hat im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit die Preise für herausragende Arbeiten verliehen. Kriterien waren, neben der der Wissenschaftlichkeit, vor allem der Reflexionsgrad der eingereichten Arbeiten. Wir haben die Preisträger gebeten, sich und ihre Arbeit hier vorzustellen:

3. Preis: Leonie Theil

Vorerst möchte ich mich dafür bedanken, dass ich zum einen überhaupt die Möglichkeit bekommen habe, meine Seminararbeit bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Stuttgart einzureichen und zum anderen, dass meine Arbeit mit der Vergabe des Preises so gewürdigt wird. Ich habe mich für das Erstellen meiner Arbeit über den Zionismus und der dazugehörigen Leitfrage ,,religiöse Überzeugung, Zuflucht oder nationale Identifikation?“ entschieden, da ich der Frage auf den Grund gehen wollte, aus welcher Motivation heraus der Zionismus genau entstanden ist. Auch wenn wir hierzulande dankbar sein können, dass wir umfangreich über das Thema der jahrhundertelangen Judenverfolgung und dem Antisemitismus aufgeklärt werden, lag es mir am Herzen, mich persönlich mit der Thematik auseinanderzusetzen und den Zionismus bestmöglich in seinen Grundzügen zu verstehen. Darüber hinaus habe ich durch die Arbeit an meiner Seminararbeit nun auch einen besseren Zugang zum aktuellen Nahostkonflikt bekommen. Durch die Beschäftigung mit der Bewegung des Zionismus wurde mir erneut vor Augen geführt, wie enorm wichtig es ist, nicht nur das Vergangene, bezüglich der Shoah und dem Antisemitismus, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern auch aktiv dagegen vorzugehen. Daraus kann ich persönlich ziehen, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen und wie schön es ist, in Kontakt mit ganz anderen Lebensformen zu kommen. Durch den Jenny-Heymann-Preis darf ich mir nun der Qualität meiner Arbeit bewusst sein und freue mich natürlich eine der Preisträger*innen zu sein. Ich denke, der Jenny-Heymann-Preis motiviert Menschen, sich generell mehr mit Themen der Geschichte des Judentums, der jüdischen Bevölkerung und des friedlichen Zusammenlebens vieler Religionen, Kulturen und Lebensformen in einer Welt auseinanderzusetzen. Ich bin stolz einer dieser Menschen sein zu können.

2. Preis: Alexis Fötzsch

Meine Seminararbeit über das multiethische Israel und die Chancen und Probleme, die sich daraus ergeben, habe ich in Verbindung mit meiner Teilnahme am Seminarkurs Israel geschrieben. Als ich mich für das Thema entschieden habe, wusste ich weder viel über Israel noch über die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die in diesem Land ihre Heimat finden. Es hat mich interessiert, mehr über diese kulturelle Vielfältigkeit in Israel herauszufinden und darüber, wie sie das Zusammenleben, die Politik und vielleicht auch den Nah-Ost-Konflikt beeinflusst. Außerdem ist man mit den Chancen und Problemen einer multiethnischen Gesellschaft öfter auch selbst im Alltag konfrontiert. Somit habe ich ein realitätsnahes Thema gewählt. Gerade aufgrund dieser Aktualität kann man die Chancen und Probleme zumeist auch auf andere Länder beziehen. Aus meiner Auseinandersetzung mit den Chancen und Problemen der multiethischen Gesellschaft Israels kann ich daher vieles mitnehmen, was für mein zukünftiges Leben und für das Lösen multiethnischer Konflikte wichtig ist. Überall auf der Welt prallen unterschiedliche Kulturen aufeinander und es ist wichtig, diese unterschiedlichen Kulturen und ihre Herkunft, Eigenschaften und Wünsche zu respektieren. Nur so kann ein Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien funktionieren. Letztendlich finden in einer multiethischen Gesellschaft ein Geben und Nehmen statt. So werde ich die Chancen und Probleme einer multiethischen Gesellschaft jetzt vertieft wahrnehmen. Das Schöne war, dass wir im Seminarkurs die Chance hatten, Israel selbst kennenzulernen. Dort konnte ich mir selbst nochmal ein Bild von der Gesellschaft Israels und dem Leben dort machen. Auch bei unserem Austausch sind zwei verschiedene Kulturen aufeinandergetroffen und auch hier habe ich selbst erlebt, was sich für Chancen, aber auch Probleme für uns ergeben haben und wie man diese nutzen bzw. lösen kann. Meine Seminararbeit habe ich also nicht vorrangig für die Teilnahme am Jenny-Heymann- Preis geschrieben. Dennoch würde ich diesen weiterempfehlen, da man – unabhängig davon, ob man gewinnt - eine Teilnahmebestätigung ausgestellt bekommt. Diese kann einem zum Beispiel bei Bewerbungen von Vorteil sein. Wenn man gewinnt, bekommt man eine Urkunde überreicht und gewinnt zusätzlich Geld. Abgesehen vom persönlichen Vorteil ist der Jenny-Heymann-Preis auch gesellschaftlich von Bedeutung, da er Arbeiten fördert, die sich mit unserer und insbesondere der israelischen Gesellschaft auseinandersetzen. Außerdem wird dadurch auch die jüdisch-christliche Zusammenarbeit gefördert und hat somit einen gesellschaftlich hohen Wert.

Wir danken den Preisträgern und allen, die die diesjährige Auslobung des Jenny-Heymann- Preis möglich gemacht haben. Interessenten für den Jenny-Heymann-Preis 2024 bitten wir, bis zum 1. Dezember dieses Jahres mit uns unter der E-Mail-Adresse jenny-heymann-preis@dont-want-spam.gmx.de in Kontakt zu treten. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2024.