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Woche der Brüderlichkeit

Die Idee einer Woche der Brüderlichkeit wurde von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Stuttgart nach amerikanischem Vorbild entwickelt. Bereits 1951 wurde sie mit Erfolg gefeiert und 1952 dann vom Deutschen Koordinierungsrat der GCJZ bundesweit übernommen.

Auftaktveranstaltung zur Woche der Woche der Brüderlichkeit 2023 unter dem Motto „Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung“

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Stuttgart e.V. veranstaltet zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit in Stuttgart im Jahr 2023 ein Konzert. Nach einem Grußwort von Frau Bürgermeisterin Isabel Fezer, der Sprecherin und Evangelischen Vorsitzende der GCJZ Stuttgart e.V., lädt Frau Karin Kittel, die stellvertretende katholische Vorsitzende der GCJZ Stuttgart, zu einer musikalischen Reise ein:

Ein Lied geht um die Welt

Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise in die florierenden Städte Berlin und Wien ab 1920 und tauchen Sie in die Musik dieser Zeit ein. Viele jüdische Texter und Komponisten prägen diese Zeit. Auch der Kulturaustausch nach dem Ersten Weltkrieg beeinflusst die musikalische Szene dieser Zeit. Katrin Rüsse (Mezzosopran), Karin Kittel (Sopran) und Lukas Schmid (Klavier) freuen sich Ihnen mit Liedern von Brecht, Schlagern dieser Zeit und kleinen Überraschungen einen schönen Abend zu bereiten.

Anmeldungen bitte an die GCJZ Stuttgart e.V.: gcjz-stg@gmx.net; FAX: 0711- 2237901; Tel.: 0711-296006

Woche der Brüderlichkeit 2022 unter dem Motto „Fair Play – Jeder Mensch zählt“

Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde der Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ (2020) und einige Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Nakam“ (2021) gezeigt. Anschließend gab es ein Podiumsgespräch. Auf dem Podium waren Andreas Kessler, Regie und Max Breuer, Producer des Diplomfilms „Nakam“ sowie Arkadij Khaet, Regie des Films „Masel Tov Cocktail“. Moderiert wurde das Gespräcch von Peter Stadler, dem stellvertr. evang. Vorsitzenden der GCJZ Stuttgart e.V.

Beide Kurzfilme wurden von Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg (Ludwigsburg) produziert worden und sind im Rahmen der Abschlussarbeit entstanden. Die GCJZ Stuttgart e.V. hat das Filmprojekt „Nakam“ finanziell gefördert. Auf unterhaltsame und selbstironische Weise behandelt der Kurzfilm Masel tov Cocktail vielfältige Aspekte rund um das Jüdischsein in Deutschland. Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis, dem Grimme-Preis und im Rahmen des Unabhängigen FilmFests Osnabrück. 

Zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderlichkeit 2021 mit Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille

Am 7. März 2021 wurde die Woche der Brüderlichkeit 2021 in der Stuttgarter Liederhalle eröffnet. Dabei wurde auch die Buber-Rosenzweig-Medaille an den Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele Christian Stückl verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie waren nur wenige Präsenzgäste anwesend, aber die Veranstaltung wurde im Livestream übertragen.

Hier können Sie sich die Eröffnungsveranstaltung und die Preisverleihung ansehen.

Bericht des DKR 

Fotos: Im Text: Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an den Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele Christian Stückl

 

Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit 2020 im Hospitalhof Stuttgart

Woche der Brüderlichkeit in Stuttgart: Deutsch-jüdisches Erbe muss gesichert werden

Der Vorstandsvorsitzende der Moses-Mendelssohn-Stiftung hat sich zum Auftakt der Woche der Brüderlichkeit sehr besorgt über die Bewahrung mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe.

stuttgart - Am 26. Mai 1933 wurde die Heinrich-Heine-Straße, eine noble Adresse in Halbhöhenlage, in Richard-Wagner-Straße umbenannt. Dabei ist es geblieben. Auch im Staatsministerium in der hier ansässigen Villa Reitzenstein hat man sich nie an der von Gauleiter Wilhelm Murr bevorzugten Adresse gestört. Dieser Umgang mit dem jüdischen Dichter (1797 – 1856) ist für Julius Schoeps bezeichnend für den seiner Ansicht nach hierzulande üblichen beklagenswerten Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe. „Es muss gesichert werden, ehe es für immer verschwindet“, fordert der Historiker, Politikwissenschaftler und Vorstandsvorsitzende der Moses-Mendelssohn-Stiftung anlässlich seines Auftritts zur Woche der Brüderlichkeit im Hospitalhof.

Verantwortung der nichtjüdischen Gesellschaft

Schoeps, von Susanne Jakubowski vom Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft (IRGW) als „einer unserer Weisen“ gewürdigt, lässt keinen Zweifel daran, , dass diese Aufgabe heute in die Verantwortung der nichtjüdischen Gesellschaft fällt. Denn die deutschen Juden, die mit deutscher Herkunft, deutscher Sprache, deutschem Denken und Fühlen keine Identitätsprobleme gehabt hätten, gebe es nicht mehr: „Authentisches deutsches Judentum im Sinne eines Moses Mendelssohn existiert nicht mehr. Es ist in der Shoah ausgelöscht worden und kämpft seither mit dem Stigma der Heimatlosigkeit.“ Aus den deutschen Juden seien Juden in Deutschland geworden, die Probleme damit hätten, sich des deutsch-jüdischen Erbes anzunehmen.

Fezer: Antisemitismus darf keinen Boden gewinnen

Schoeps machte auch ganz klar, was er mit der Sicherung dieses Erbes meint: Für Kulturgegenstände aus jüdischem Besitz müsse der Provenienznachweis verpflichtend sein. Der Max-Reinhardt-Nachlass, bisher in den USA, gehöre nach Wien oder Berlin, ebenso habe der Nachlass von Walter Rathenau nichts in Moskau verloren. Selbst kümmern müssten sich die Christen auch um die Zeugnisse eines fundamentalen Antisemitismus sowohl im Neuen Testament wie auch in schmähenden Skulpturen – zum Beispiel die Judensau an der Kirche in Wittenberg – und Gemälden aus dem Mittelalter.

„Der Antisemitismus darf hier keinen Boden mehr gewinnen“, betonte Isabel Fezer, Bürgermeisterin und Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ). Der immense Verlust deutsch-jüdischer Kultur durch das NS-Regime mache sie wütend, bekannte sie. Dabei soll es nicht bleiben: Fezer will sich um die Renaissance der Heinrich-Heine-Straße bemühen und fand im Leiter des Stadtarchivs, Roland Müller, , sofort einen Mitstreiter.

Artikel aus der Stuttgarter Zeitung von Von Heidemarie A. Hechtel vom 12. März 2020

Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit 2019 im Stuttgarter Literaturhaus

Elisabeth Edl: Patrick Modiano und die Pflicht zur Erinnerung

Die Pflicht zur Erinnerung („Devoir de Mémoire“), ist für die deutsch-französische Journalistin Géraldine Schwarz der geeignete Begriff, um den Unterschied im Umgang mit der Erinnerung in Deutschland und Frankreich, je nach historischer Situation und Prägung, deutlich zu machen. Für Deutschland arbeitete sie in ihrem Band „Die Gedächtnislosen“ (Berlin 2018/französische Erstausgabe: Paris 2017) vor allem den Prozess einer vielfältigen, kollektiven Erinnerung heraus. Und für Frankreich die Impulse, die dafür vom Staat und den Historikern ausgegangen sind.

Dass auch die französische Literatur ihren Beitrag zum Thema Erinnerung leistet, und durch den Nobelpreisträger Patrick Modiano weltweit Gehör findet, beschäftigte die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und ihre Gäste am gut besuchten Eröffnungsabend der „Woche der Brüderlichkeit“ im Stuttgarter Literaturhaus. Kooperationspartner war das Institut français, die französische Generalkonsulin Catherine Veber konnte unter den Gästen begrüßt werden.

Eine bewegte Bildergalerie ergänzte im Hintergrund des Saals historische Fotos und Orte aus dem heutigen Paris, etwa die Promenade Dora-Bruder, die 2015 in Erinnerung an eine Romanfigur Modianos (und ihr historisches Vorbild) angelegt wurde.

Als Referentin konnte die GCJZ Stuttgart Elisabeth Edl gewinnen. Edl ist Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin, sie gehört u.a. der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung an. Zahlreiche Auszeichnungen hat sie bereits erhalten: Erwähnt seien der Österreichische Staatspreis, der im Jahr 2014 verliehene Romain Rolland-Preis und der Prix lémanique de la traduction des vergangenen Jahres.

Die Sprecherin der GCJZ Stuttgart, Bürgermeisterin Isabel Fezer, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmer, dankte Dr. Alfred Hagemann für seine Idee und Organisation und verknüpfte die „Woche der Brüderlichkeit“ des Jahres 2019 mit der Gastgeberrolle Stuttgarter für 2021. Zum Jahresthema Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft sprach auch Susanne Jakubowski von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs ein Grußwort.

Elisabeth Edl näherte sich ihrem Thema chronologisch, durch eine zweisprachige Lesung, außerdem durch Kommentar und Interpretation. Den literarischen Figuren aus Modianos Werk, ihrem Autor und der französischen Tagebuchschreiberin Hélène Berr (1921-1945) gab sie eine Stimme, nahm die Zuhörer mit hinein in sich überlagernde Zeitschichten, in deutliche und verschwommene Erinnerungen und die sprechende Vielfalt von Orten und Namen. Sie vermittelte außerdem die Reflexionen Patrick Modianos, der dem nur schwer fassbaren Judentum seines Vaters, seinen Diskriminierungen und Gefährdungen, aber auch den vielfältigen Verfolgungen der Pariser Okkupationszeit (1940-1944) literarisch nachging, dafür auch eigene künstlerische Formen entwickelte.

Wandlungen des Autors, etwa durch die Impulse, die von den Forschungen und Publikationen Serge Klarsfeld ausgingen, wurden ebenso deutlich, außerdem Modianos gezielte Rezeptionslenkung durch Vorworte für besondere Texte, etwa für die Aufzeichnungen Héléne Berrs.

„Wir werden […] die letzten Zeugen einer vergangenen Welt gewesen sein“, heißt es in Modianos Roman Villa Triste (1975): Die Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ in Stuttgart war ein besonderer Abend, an dem Elisabeth Edl über ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen mit Texten und Autoren hinaus auch eine besondere persönliche Dimension erfahrbar werden ließ. Die Kooperation mit dem Institut français und das Literaturhaus als Veranstaltungsort machte zudem Menschen mit den Anliegen der GCJZ bekannt, die von den christlich-jüdischen Aktivitäten in Stuttgart bisher nur wenig oder gar nichts gehört hatten.

Text und Fotos: Dr. Alfred Hagemann

Woche der Brüderlichkeit 2019 unter dem Motto "Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft“

Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit am 10. März 2019 an die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) im Opernhaus in Nürnberg überreicht.

Die Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart findet am Montag, den 11. März 2019 um 19:00 Uhr im Stuttgarter Literaturhaus (Breitscheidstr. 4, 70174 Stuttgart) statt. Kooperationspartner ist das Institut français. Das Motto der Woche der Brüderlichkeit für das Jahr 2019 lautet: Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft. In dieser Stuttgarter Eröffnungsveranstaltung soll es besonders um die Frage nach der Erinnerung gehen, außerdem um das Jüdische bei dem französischen Nobelpreisträger Patrick Modiano (*1945). Die GCJZ hat die Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Edl als Referentin gewinnen können. Elisabeth Edl wird über Modianos Werk sprechen und ausgewählte Texte vortragen.

Foto:Elisabeth Edl / Gruffot

Woche der Brüderlichkeit 2018 unter dem Motto "Angst überwinden - Brücken bauen"

Der deutsch-rumänische Rockmusiker Peter Maffay erhält im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit 2018 die Buber-Rosenzweig Medaille für sein entschiedenes Eintreten gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur. Die Zuerkennung erfolgte durch Präsidium und Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.Die Eröffnung der Woche in 2018 der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit findet in Recklinghausen/Nordrhein-Westfalen unter dem Jahresthema Angst überwinden - Brücken bauen statt.

Die Stuttgarter Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wird die Woche der Brüderlichkeit am Montag, dem 12. März 2018 um 19:00 Uhr im Stuttgarter Hospitalhof eröffnen. Als Hauptrednerin haben wir die neue evangelische Prälatin für Stuttgart, Frau Gabriele Arnold angefragt. Viele andere Persönlichkeiten, die dem Stuttgarter Rat der Religionen angehören, werden an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Außerdem planen wir im Programm wieder die Verleihung des Jenny-Heymann Preises an junge Schülerinnen und Schüler in Stuttgart ein, sowie die Besichtigung der Synagoge und einer Moschee in Stuttgart. Bitte notieren Sie sich schon heute den Termin!

Veranstaltungsprogramm

Programm Woche der Brüderlichkeit 2023

Download (PDF, 5 MB)

Februarveranstaltungen der Woche der Brüderlichkeit 2021 in Stuttgart

Download (PDF, 5 MB)

Programm Woche der Brüderlichkeit 2020

Download (PDF, 595 KB)

Programm der Woche der Brüderlichkeit 2019

Download (PDF, 3 MB)

Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille 2019

Download (PDF, 357 KB)

Rede von Prälatin Arnold bei der Eröffnungsveranstaltung 2018

Download (PDF, 477 KB)